Ortsteile der Marktgemeinde

Zum Markt Kipfenberg gehören seit der Kreisgebietsreform in den 1970er Jahren 16 Ortsteile.

Arnsberg

Das Schloss, das malerische Ortsbild mit seiner terrassenförmigen Häuser-Anordnung und die Lage mitten im Naturpark Altmühltal machen Arnsberg (346 Einwohner) zu einem beliebten Wohn- und Urlaubsort. Bekannt ist der Ort vor allem durch einen der schönsten Abschnitte des Altmühltal-Panoramawanderweges und das Naturschutz[1]gebiet „Arnsberger Leite“, wo aus steilen Schafweiden mit Wacholderbüschen mächtige Dolomitfelsen ragen. Weit über dem Ort thronen das Schloss und die Burgruine. Neben dem Schloss und Resten der ehemaligen Befestigung gehören zu den Sehenswürdigkeiten u.a. die Wallfahrtskirche St. Sebastian (1770 – 1772), die auf den Mauern einer gotischen Kirche (Ziel von Wallfahrern) erbaut wurde, der Zehentstadel (1599) und der Fachwerkstadel der „Tafernwirtschaft“ (Torstraße). Übrigens: Bereits 1460 gab es im Ort eine „Taferne“. Die Kinder können heutzutage den Kindergarten im Alten Schulhaus besuchen.

Attenzell

Erstmals erwähnt wird Attenzell (263 Einwohner) im Jahr 1305, als ein gewisser Konrad II. von Peffenhausen als Bischof von Eichstätt dem Propst Ulrich von Spalt einen Hof zu „Adelncelle“ verkauft. Die Kapelle zum Hl. Bruder Konrad wurde 1936/37 erbaut. Ein interessantes Wanderziel bei Attenzell ist die Arndthöhle, eine von oben durch eine Treppe begehbare 30 Meter tiefe Karsthöhle. Das Leben heute wird vor allem durch die Vereine geprägt, die Freiwillige Feuerwehr Attenzell und den Obst- und Gartenbauverein Attenzell.

Biberg

Ist mit der Bezeichnung „Piburch“ der Ort Biberg gemeint, dann ist das Dorf im Süden Kipfenbergs im Jahr 1188 zum ersten Mal vermerkt worden. Biberg ist wahrscheinlich aber schon viel älter, immerhin hat man „Im Gschanz“ Reste einer spätkeltischen Viereckschanze entdeckt. Heute hat Biberg 387 Einwohner, von denen zahlreiche in den örtlichen Vereinen (Freiwillige Feuerwehr Schelldorf-Biberg-Krut, Sportclub Steinberg und Verein für Gartenbau und Landschaftspflege) aktiv sind. Bemerkenswert im Ortsbild sind die katholische Kirche St. Andreas (1739) mit einigen kunsthistorischen Schätzen (Deckengemälde, spätgotische Figuren, Fresken) sowie der umfassend sanierte Dorfstadel in Jura-Bauweise in der Ortsmitte, der für Veranstaltungen genutzt wird.

Böhming

„Wenn einer vom Himmel fällt, muss er nach Böhming fallen.“ Dieses Sprichwort wurde früher in der Region oft benutzt. Es sollte sowohl auf die landschaftliche Schönheit als auch auf den Wohlstand in Böhming (678 Einwohner) hinweisen. Seit der Steinzeit haben nahezu alle kulturgeschichtlichen Epochen Spuren in Böhming hinterlassen. Böhming wurde 1186 in einer Urkunde erstmals nachweislich benannt. Die Kirche St. Johannes der Täufer (12. Jahrhundert, Neubau 15. Jahrhundert) liegt außerhalb des Dorfes mitten auf dem Gelände eines ehemaligen Römerkastells. Mit der Frage „Warum hat man die Kirche nicht im Dorf gelassen?“ beschäftigen sich schon Generationen von Böhmingern. Erfolglos. Das Alte Schulhaus (1922/24) in der Ortsmitte wurde vor wenigen Jahren zu einem Jugend- und Vereinshaus umgestaltet. Seitdem hat es sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Vereine in Böhming sind unter anderem die Freiwillige Feuerwehr und der Obst- und Gartenbauverein.

Buch

Das Ortsbild von Buch (175 Einwohner) im Nordosten Kipfenbergs wird bestimmt von der katholischen Kapelle St. Sebastian mit ihrem zwiebelbekrönten, achteckigen Dachreiter (18. Jahrhundert). Im Innern befinden sich ein Altar (1650) sowie zwei Figuren: ein spätgotischer Heiliger Johannes der Evangelist (um 1500) und ein heiliger Bischof mit Buch und Stab. Wahrscheinlich wurde Buch erstmals 1186 erwähnt, sicher ist dieses Datum jedoch nicht. Zu den örtlichen Vereinen gehören die Freiwillige Feuerwehr und der Obst- und Gartenbauverein Irlahüll-Buch.

Dunsdorf

Seltene Fundstücke aus der Kupferzeit und aus der späteren Hallstattzeit sowie 16 Grabhügel deuten auf eine sehr frühe Besiedlung der Region um Dunsdorf hin. In einer Urkunde Kaiser Heinrichs III. taucht „Tungersdorf“ im Jahr 1055 erstmals offiziell auf. Das Vereinsleben im 207-Seelen-Ort bestimmen die Freiwillige Feuerwehr, der Sportclub Steinberg, die Dorfgemeinschaft Dunsdorf e. V. sowie der Verein für Gartenbau und Landschaftspflege. Die Kirche St. Martin wurde 1551 erbaut. Sie ist jetzt barock ausgestaltet, besitzt aber noch einige spätgotische Plastiken.

Grösdorf

Die Altmühl teilt Grösdorf (348 Einwohner) in zwei Teile, wobei die westliche Seite auch Engelgrösdorf genannt wird. Obwohl erst 910 schriftlich erwähnt, soll bereits im 8. Jahrhundert die alte Salvatorkapelle die Grenze zwischen dem Bistum Eichstätt und Franken markiert haben. Beachtung sollte man dem Naturdenkmal „Grüner Topf“ am Quellgebiet mit Martersäule schenken, sowie dem „Schlösschen“ des 1970 verstorbenen Malers C. O. Müller, der auch der „Cézanne des Altmühltales“ genannt wird. Sehenswert sind die Kapelle St. Salvator und die mit zahlreichen kunsthistorischen Schätzen ausgestattete Kirche St. Martin (1464) inmitten eines ummauerten Friedhofes. Nach dem Kirchenpatron hat sich auch der örtliche Schützenverein „Martin-Schützen“ benannt.

Hirnstetten

Glaubt man einer alten Sage, dann liegt der aus dem Nibelungenlied berühmte König Etzel (Hunnenkönig Attila, 434 – 453) in einem der drei Grabhügel aus der Bronzezeit westlich von Hirnstetten in einem goldenen Sarg begraben. Hirnstetten (erste Erwähnung 1150) befindet sich an der alten Römerstraße von Erkertshofen nach Böhming. Nördlich davon verläuft der Limes. Durch das Dorf führt heute der Deutsche Limes-Radweg. Man weiß, dass während der Hexenverfolgung mindestens eine Frau 1629 als vermeintliche Hexe zum Tode verurteilt wurde. Soziale Mittelpunkte im Hirnstetter Leben (190 Einwohner) bilden folgende Vereine: Der Obst- und Gartenbauverein, der Mädchen- und Burschenverein sowie die Freiwillige Feuerwehr. Religiöser Mittelpunkt ist die katholische Kirche St. Leonhard, die erstmals 1469 beschrieben wurde.

Irlahüll

„Erlinhul“, das „Dorf bei den Erlen an den Hüllen“ und ihre Pfarrkirche Mariä Heimsuchung wurden 1265 erstmals urkundlich erwähnt. Der Begriff „Hüll“ steht für Wasserstellen auf der Juraebene. Baumerkmale des Kirchturms zeigen, dass dieser bereits aus der früheren Zeit der Romanik stammt. Wiederholt wurde die Kirche umgebaut, im Jahr 1742 in ihrer jetzigen Form errichtet. 1602 bestand Irlahüll aus 24 Jurahäusern, von denen noch wenige erhalten sind. 1689 wurde die Bruderschaft „St. Leonhard“ als „Hirtenbruderschaft“ gegründet, zu der jeder Christ Mitglied werden kann. 2015 hat sich die Bruderschaft neu organisiert. Seitdem gibt es ein Bruderschaftsfest mit Pferdeprozession und Tiersegnung am Sonntag nach dem Leonharditag am 6. November. Eine weitere bewahrte Tradition ist der „Wasservogel“ am Johannitag: Ein mit Eichenlaub verkleideter Jugendliche zieht mit den Kindern von Haus zu Haus und bittet mit einem Scherz-Vers um mildes Wetter. Dafür erhalten die Kinder Süßigkeit in den besuchten Häusern. 

Eine Besonderheit in Irlahüll ist, dass der Ort durch den sieben Kilometer langen ICE-Irlahüll-Tunnel unterquert wird. Nach Abschluss der Baumaßnahmen errichteten 2008 private Initiatoren zu Ehren der Hl. Barbara darüber eine Kapelle für die Barbara-Figur aus dem Tunnelbau, die dort als Schutzpatronin der Bergleute aufgestellt war. Heute leben 250 Einwohner im Ort. Die größten Vereine sind die Freiwillige Feuerwehr, der Gartenbauverein sowie der Jugendclub Stammtisch AC, der gesellschaftliche Veranstaltungen organisiert.

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Kemathen

Bei Historikern und Archäologen weithin bekannt ist Kemathen (erste Erwähnung 1412), das ehemalige Fischerdorf an der Altmühl, durch den beeindruckenden Fund des „Ersten Bajuwaren“ (Krieger aus dem 5. Jahrhundert), der nun mit seiner reichen Ausstattung die Hauptattraktion des Römer und Bajuwaren Museums auf der Kipfenberger Burg ist. Darüber hinaus haben Forscher ein Hügelgräberfeld aus der Bronze- und Hallstattzeit entdeckt. In fürstbischöflicher Zeit soll Kemathen der einzige Ort im Bistum gewesen sein, an dem Tabak angebaut wurde. In Kemathen leben 35 Einwohner.

Krut

Auch in der Nähe von Krut (81 Einwohner) hat man hallstattzeitliche Grabhügel nachgewiesen. Der Ort Krut selbst (erste Beschreibung 1186) wurde im Dreißigjährigen Krieg verwüstet, auch die Kirche St. Klemens (1391) wurde beschädigt, um 1700 begann man mit dem Bau einer neuen Kirche. Das Vereinsleben bereichern die Freiwillige Feuerwehr Schelldorf-Biberg-Krut, der Verein für Gartenbau und Landschaftspflege sowie der Schnupferclub Krut.

Oberemmendorf

Die Anfänge des kleinen Ortsteiles Oberemmendorf (105 Einwohner) reichen bis ins 9. Jahrhundert n. Chr. zurück. Der Ortsname geht auf das Ministerialengeschlecht der Emmendorfer zurück, die zwischen 1122 und 1416 in historischen Dokumenten erwähnt sind. Die Ursprungszelle von Oberemmendorf ist wohl ein Gutshof, der "Moierhof", der dann im Laufe der Geschichte durch einzelne Lehensgüter erweitert wurde. Seit der Gebietsreform in Bayern 1972, gehört das Dorf zur Marktgemeinde Kipfenberg. Die Dorfkirche stammt ursprünglich aus dem Jahr 1753 und wurde 1952 neu aufgebaut. Ein beliebtes Wanderziel von Oberemmendorf aus ist das "Felsentor", ein Naturdenkmal, das den eingebrochenen Eingang einer Karsthöhle darstellt. Von dort aus hat man einen prächtigen Ausblick auf das Altmühltal. Der Verein am Ort ist der Schützenverein "Felsentor Oberemmendorf". 

Pfahldorf

Pfahldorf ist ein lebendiger Ort mit rund 453 Einwohnern, mehreren Gewerbebetrieben, einem Kindergarten und einem sehr aktiven Vereinsleben: Obst- & Gartenbauverein, Krieger- und Militärverein, Mädchen- und Burschenverein, Schützenverein „Jurahöhe“, Freiwillige Feuerwehr. Pfahldorf ist eines der ältesten Dörfer der gesamten Region (erste Erwähnung 820). Heute führt der Deutsche Limes-Radweg durch das Dorf. Am Limes stehen noch Reste von zwei Wachtürmen aus Stein. Im Süden des Ortes entdeckt man Hügelgräber aus der Bronzezeit. Von der mittelalterlichen Anlage der Pfarrkirche St. Johannes Baptist haben sich der Turm und die Friedhofsmauer erhalten, die anderen Bauten stammen vorwiegend aus der Barockzeit. Man weiß, dass während der Hexenverfolgung mindestens eine Frau als vermeintliche Hexe 1613 zum Tode verurteilt wurde. Besonders: Im Nordwesten hat man 1996 einen bis 16 – 17 Millionen Jahre alten Stoßzahn der Elefantenart Dinotherium bavaricum gefunden. 2022 konnte die Dorfgemeinschaft 1200 Jahre feiern. 

Regelmannsbrunn

Der Weiler Regelmannsbrunn (erstmals offiziell erfasst 1447, heute 15 Einwohner) mit zwei Anwesen liegt an der Flussbiegung der Altmühl zwischen Arnsberg und Böhming. Hinter einem Steinbruch entspringt eine Quelle, die in die Altmühl fließt. Diese Tatsache sorgte dafür, dass 1626 hier eine Mühle gebaut und dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts Kipfenberg von hier mit Trinkwasser versorgt wurde. Am zweiten Anwesen wird seit jeher Forellenzucht betrieben. Durch den Weiler führt der Altmühltal-Radweg (steile Abfahrt), die Hangkante des Altmühltals wird als Startrampe für Drachenflieger genutzt.

Schambach

Das idyllisch gelegene 53-Seelen-Dorf Schambach ist seit dem 18. Jahrhundert als Wallfahrtsort zum „wunderthätigen heiligen Creuz in Schambach“ bekannt. Das Prunkstück in der Wallfahrtskirche ist ein 1743 neu gefasstes Kreuzpartikelreliquiar aus der Zeit der Romanik. Die Geschichte Schambachs (erstmals erwähnt 945) ist wohl einige tausend Jahre alt. Aus der Höhle „Hohler Stein“ beim Hirtental, das in der Gemarkung Böhmfeld liegt, wurden Funde aus der Steinzeit, der Bronze-, Hallstatt-, Römerzeit und aus dem Mittelalter geborgen. Dazu hat man eine untertägige Siedlung aus der römischen Kaiserzeit nachgewiesen. In Schambach, in der Nähe der Lohmühle gibt es noch ein zweites Gotteshaus: die Kapelle St. Helena, 1724, an der Quelle des Gnadenbrünnleins erbaut.

Schelldorf

Forscher vermuten, dass der Name des Dorfes Schelldorf (tritt im Jahr 1055 offiziell in Erscheinung) vom althochdeutschen Wort „skelo“ abstammt, was Zuchthengst bedeutet. Schelldorf hat heute zwei katholische Pfarrkirchen: die neue Pfarrkirche am Ortsrand (1972 / 1973) und die alte Pfarrkirche St. Laurentius, die wohl ab 1711 auf den Resten einer romanischen Kirche errichtet worden ist. Ursprünglich war die Anlage ein Wehrkirchhof; 1563 gab es noch einen Kirchgraben und die Pfarrei besaß 1602 vier Doppelhaken-Handfeuerwaffen. Heute leben im Dorf 681 Bürger. Schelldorf hat eine Grundschule und einen Kindergarten sowie ein reges Vereinsleben (Freiwillige Feuerwehr, Krieger-, Soldaten- und Kameradschaftsverein, Rotkreuz-Bereitschaft, Schützenverein „Waldmeister“, Katholische Landjugendbewegung, Sportclub Steinberg, Frauenkreis und Verein für Gartenbau und Landschaftspflege).

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